Tramin außer Rand und Band
In Tramin hat sich einer der merkwürdigsten und zugleich ältesten (seit dem Jahre 1591) Fasnachtsbräuche Tirols erhalten:
Der Egetmann Umzug. In den ungeraden Jahren, jeweils am Faschingsdienstag, zieht dieser ganz besondere Umzug durch die Gassen von Tramin und zieht tausende Zuschauer aus Nah und Fern an, denn die Hauptfigur, der Egetmannhansl, eine mit schwarzem Rock, Zylinderhut und weißen Handschuhen bekleidete Puppe, feiert seine Hochzeit.
Die Kutsche des Egetmanns wird von zahlreichen Wagen, Gruppen und Gestalten begleitet, unter anderem von den Schnappviehern, den reichen und armen Zigeunern, der Bauerwirtschaft, den Fischern, der Alt-Weibermühle, der Figuren Mann im Korb und Frau mit Zumm, dem wilden Mann – Grüner und Weißer Bär, den Waschweibern und den Burgelen und Burgltreibern. Auch die Zenzi ist eine der Hauptfiguren des Traminer „Egetmann“.
Zenzi - Unser Ingwer-Pfirsich Likör Zenzi hat eine ganz spezielle Namenspatronin. Zenzi ist eine der Hauptfiguren des Traminer „Egetmann“, dessen Hochzeitszug alle zwei Jahre am Faschingsdienstag durch die Traminer Gassen zieht. Die alte Zenzi, die will auf keinen Fall jung werden. Nach langem Haschen und mit etwas "Nachhilfe" wird sie am Ende als allerletzte am Hauptplatz gefangen und in die Altweibermühle geworfen, die sie verwandelt und ihr junges und blühendes Leben zurückgibt.
Der traditionelle Egetmann Umzug wird nur alle 2 Jahre veranstaltet. In den geraden Jahren wird der Umzug von unseren jüngsten Mitbürgern gestaltet. Ein wunderschönes Highlight, das Sie sich auf keinen Fall entgehen lassen sollten!
Der Egetmann-Umzug ist in aller Linie farbenfroh, laut und von martialischer Fröhlichkeit. In all seiner Pracht und Farbvielfalt vereint dieser mit viel Körpereinsatz gefeierte Fasnachtsbrauch traditionelle Elemente des Tiroler Brauchtums mit einem zeitlosen Wert: dem Sinn für Gemeinschaft. Vom Bau der Wagen, der gleich nach dem Dreikönigstag eines jeden ungeraden Jahres in die Vollen geht und eigentlich das ganze Jahr über nie so recht aufhört, bis hin zu dem fröhlichen Innehalten nach getaner Arbeit, vereint der Egetmann-Umzug einen Großteil der männlichen Dorfbewohner – bis zu 800 sind es aktuell – zu einem festen, feierfreudigen Ganzen.
Zimperlich allerdings sollten Besucher dieses speziellen Teils des Traminer Kulturprogrammes lieber nicht sein: Nicht selten finden Ruß, Staub und Sägespäne, die fest zu den Kostümen der Teilnehmer gehören auch ihren Niederschlag auf den Umzugs-Gästen. Und dass es bei all den wilden Gesellen auch tüchtig etwas auf die Ohren gibt, versteht sich von selbst.
Fotos: https://www.egetmann.com/